Kreis Herford. Bezugnehmend auf aktuelle Presseberichterstattungen bezüglich der Kreiskliniken Herford-Bünde und seines Vorstandssprechers Peter Hutmacher äußert sich nun auch der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Michael Schönbeck, der auch Mitglied im Verwaltungsrat ist. „Der Rückzug des SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Tiekötter aus dem Verwaltungsrat der Kreiskliniken ist eine erste wichtige Konsequenz aus den Vorkommnissen der vergangenen Wochen, zu denen ich mich als Verwaltungsratsmitglied ansonsten nicht weiter äußern werde.“, so Schönbeck.

Michael Schönbeck, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion (Foto: Tobias Koch)

Veranlasst zu einer Stellungnahme sieht sich Schönbeck jedoch aufgrund zuletzt öffentlich getätigter Aussagen des Landrates Jürgen Müller (SPD). Angesprochen auf eine Unterschriftensammelaktion der Mitarbeitenden des Klinikums Herford, an der sich nach Informationen dieser Zeitung fast ein Drittel der Beschäftigten der Kreiskliniken Herford-Bünde beteiligt haben, sagte Müller „Klar muss aber auch sein, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken die Chefs nicht aussuchen können.“. Diese Aussage findet Schönbeck ungeheuerlich „Es ist ein einmaliger Vorgang, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer solchen Form mit einem Klinikvorstand solidarisieren. Dann einfach darauf zu verweisen, dass Beschäftigte da nichts zu melden haben ist zynisch und wird der Situation nicht gerecht.“

Neben der Unterschriften Sammelaktion haben sich, nach Informationen dieser Zeitung, gestern auch mehrere hundert Beschäftigte im Foyer versammelt, um der Klinikleitung den Rücken zu stärken. „Solche Vorgänge unterstreichen, dass die Beschäftigten hier eine Kampagne von außen wahrnehmen, gegen die sie sich gemeinsam stellen.“, so Schönbeck weiter „Peter Hutmacher ist der Erfolgsgarant für die erfolgreiche Zusammenführung der beiden Krankenhäuser in Herford und Bünde, mit den anstehenden Herausforderungen, welche die Krankenhausreform den Kreiskliniken stellt, wäre es von entscheidender Bedeutung ihn an Bord zu behalten.“

Berichtet wurde auch, dass Peter Hutmacher deutlich gemacht habe, dass er unverändert plane zum Ende des Jahres 2024 Herford zu verlassen. „Wenn dass das Ergebnis der Gespräche des Landrates mit Hutmacher ist, dann konnte er ihm offenbar nicht davon überzeugen, dass künftig wieder eine konstruktive Zusammenarbeit mit der SPD im Kreis Herford möglich ist.“, schätzt Schönbeck die Lage ein, „Da die Kommunalwahl erst 2025 stattfindet, liegt es am Landrat zuvor sicherzustellen, dass Peter Hutmacher im Kreis Herford gehalten wird. Es macht den Eindruck, dass ihm dies gleichgültig ist. Dies wird den Interessen des Kreises und der Beschäftigten der Kreiskliniken in keiner Weise gerecht.“, so Schönbeck. Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion unterstrich darüber hinaus, dass nun ein Schritt zurück erfolgen müsse und auch getroffene Entscheidungen überdacht werden sollten. Nur so könne man sicherstellen, dass auch die mit Abstand größte Gruppe der Beschäftigten, die Pflege, ihre jetzt noch vorhandene Begeisterung für den Arbeitgeber Kreiskliniken Herford-Bünde behält. Für die Mitglieder seiner Fraktion kündigte Schönbeck an, dass diese weiterhin an einer sachorientierten und konstruktiven Zusammenarbeit im Verwaltungsrat, auch mit der SPD, interessiert sind „Der Ball dafür liegt aber bei den Sozialdemokraten“.